MOSES MENDELSSOHN STIFTUNG

Das Museum

Das Berend Lehmann Museum | Jüdische Geschichte und Kultur hat zwei Standorte:

die Klaus im Rosenwinkel 18 und das Mikwenhaus (Gemeinderitualbad) in der Judenstr. 25/26.
Beide Gebäude sind Teil des ehemaligen jüdischen Zentrums unterhalb des Domplatzes.

Zu dem Ensemble gehören neben den genannten Gebäuden das Kantorhaus, Bakenstr. 56 und der Ort der zerstörten Barocksynagoge dahinter.

Das Gebäudeensemble ist Eigentum der Stiftung Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt.

Mikwenhaus

In unmittelbarer Nachbarschaft des Ortes der zerstörten Barocksynagoge befindet sich das Mikwenhaus (Gemeinderitualbad). Die Mikwe in dem Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert ist dort seit dem 18. Jahrhundert beheimatet. Trotz ihres Rückbaus in den 1950er Jahren ist das rituelle Tauchbecken erhalten und bildet den Kern des Museums.

Im Mikwenhaus zeigt das Berend Lehmann Museum einen Großteil seiner Dauerausstellung – Koscher, Klaus & Kupfer.

DenkOrt

„Und der Lebende nehme sich das zu Herzen…“ (Kohelet 7,2)

Seit 2008 erinnert das Landart – Objekt des Künstlers und Botanikers Olaf Wegewitz an die zerstörte Halberstädter Barocksynagoge.

1712 eingeweiht, bietet sie den Halberstädter Jüdinnen und Juden bis zum 9. November 1938 Raum für den Gottesdienst. In der Pogromnacht wird die Synagoge geschändet. In Brand gesetzt wird sie nicht, da sie von Fachwerkhäusern umschlossen ist. Ab dem 19. November 1938 erfolgte auf der Basis einer Verfügung des Oberbürgermeisters der professionelle Abriss des Gebäudes. Finanzieren muss den Abriss die jüdische Gemeinde. Bis heute ist nicht geklärt, was mit der aufwendigen Ausstattung der Synagoge und den mehr als siebzig Torarollen der Gemeinde geschehen ist.

Der Künstler Olaf Wegewitz lässt in dem strengen Rahmen, der das barocke Gebäude nachempfindet, der Natur den Raum. 

Kantorhaus - Café | Restaurant Hirsch

Der Tordurchgang des Kantorhauses ist seit 1879 der repräsentative Hauptzugang zur Barocksynagoge. Die Rekonstruktion des imposanten Holztores sowie Spolien des ursprünglichen Deckenstucks erinnern daran.

Heute betreibt die Stiftung Moses Mendelssohn Akademie im Erdgeschoss des Kantorhauses das Café | Restaurant Hirsch, das die Vielfalt der jüdischen Küche anbietet.

Die Klaus

Die Klaus entsteht um 1700 als jüdisches Lehrhaus mit Synagoge. Stifter ist Berend Lehmann. Hier sollen „auf ewig“ bedeutende Rabbiner studieren, lehren und disputieren. Für die Gelehrten und ihre Familien stehen Wohnungen und ein großer Garten zur Verfügung.

Das schlichte Fachwerkgebäude der Entstehungszeit wurde 1857 durch einen hoch aufragenden Ziegelbau erweitert, in dessen Erdgeschoss eine „Lehrerwohnung“ entsteht und im ersten Stock über zwei Geschosse ein Synagogenraum. Die Klaus besteht mit der ihr von Berend Lehmann zugedachten Funktion bis 1938.

In der Klaus befinden sich heute die Räumlichkeiten der Moses Mendelssohn Akademie und ein Teil der Dauerausstellung „Koscher, Klaus & Kupfer“ des Berend Lehmann Museums.