Vortrag von Nora M. Kissling am 29. November 2023, 18.00 Uhr
Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt, Klaussynagoge
Die Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt hat 2018 einen Bestand von 3500 Büchern
von Ernst Wolff geschenkt bekommen. Sie waren nach Kriegsende bei Aufräumarbeiten auf
dem Gelände der Synagoge am Fränkelufer in Berlin gefunden worden. Die Bücher sind
Jüdinnen und Juden im Zusammenhang mit ihrer Vertreibung bzw. Deportation entzogen
worden. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes, das vom Deutschen Zentrum für
Kulturgutverluste, der Moses Mendelssohn Stiftung in Berlin und Manfred Wolff finanziert
wird, soll nun versucht werden, die Geschichte der Bücher und ihrer ursprünglichen
Besitzer:innen herauszufinden. Werden Nachkommen gefunden, sollen ihnen die Bücher
ihrer Großeltern, Eltern, Onkel, Tanten oder Geschwister zurückgegeben werden. Das
Projekt will die Geschichten hinter den Büchern ans Licht bringen und damit diejenigen, die
den Holocaust nicht überlebt haben über ihre Bücher ihre Lebensgeschichte ans Licht
bringen und bewahren.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Direktorin der MMA wird die wissenschaftliche
Mitarbeiterin des Projektes Frau Kissling einen Einblick in ihre Recherchen geben und einige
von den Überlebensgeschichten beleuchten, die bereits gefunden wurden.